G7-Staaten feiern „historischen“ Beschluss: Kohlekraftwerke werden zu Pelletfabriken umfunktioniert. Ist das der neue grüne Fortschritt? Oder einfach nur blanker Wahnsinn?
Mit großem Tamtam und Trompetengeschmetter verkünden die G7-Staaten ihren „historischen“ Entschluss: Ab 2035 soll Schluss sein mit der Kohlekraft. Doch hinter dem vermeintlichen Klimaschutz-Triumph lauert ein fragwürdiges Geschäftsmodell, das den Gestank verbrannter Wälder und die Frage nach dem wahren Preis der „Energiewende“ aufwirft.
Tauscht man denn heutzutage Kohle gegen Gold? Wohl kaum. Aber offenbar gegen Pellets! Ja, richtig gelesen: Die einst so verteufelten Kohlekraftwerke sollen nun mit Holzpellets befeuert werden. Ein bizarrer Tausch, der an Ironie kaum zu überbieten ist. Billige Kohle, die an jeder Ecke zu finden ist, weicht teuren Pellets, für deren Herstellung ganze Wälder abgeholzt werden müssen.
Ist das der grüne Fortschritt, den wir uns erhofft haben? Wohl kaum. Während man in Deutschland und anderswo die „saubere“ Energiequelle feiert, schüttelt der Rest der Welt nur den Kopf.: „Kohle ist der günstigste und sicherste Energieträger. Lagerstätten gibt es weltweit, die den Energiebedarf der Menschen noch für Jahrhunderte decken können.“
Doch statt auf diese Vernunft zu setzen, begeben wir uns auf ein waghalsiges Abenteuer, dessen Folgen noch gar nicht absehbar sind. Die Abhängigkeit von Holzpellets, die oft aus Übersee importiert werden müssen, macht uns erpressbar und fragil.
Ist es wirklich so schwer, pragmatische Lösungen zu finden, die Umwelt und Wirtschaft gleichermaßen im Blick behalten? Oder muss man um jeden Preis Ideologie über Vernunft stellen, selbst wenn dabei am Ende unsere Wälder und unsere Energieversorgung draufgehen?
Die Frage nach dem „Warum“ bleibt offen. Was treibt diese seltsame Hinwendung zu Pellets an? Ist es pure Naivität, blinde Ideologie oder doch etwas ganz anderes?
Fest steht: Der Kohleausstieg auf Kosten unserer Wälder ist keine Lösung. Es ist Zeit, die rosarote Brille abzunehmen und die Fakten nüchtern zu betrachten. Bevor wir uns in einem energiearmen und holzlosen Deutschland wiederfinden, sollten wir uns gut überlegen, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige ist.
Vielleicht ist es an der Zeit, umzudenken und neue, nachhaltige Lösungen zu finden, die nicht auf Kosten unserer Umwelt und unserer Zukunft gehen.
Lesen Sie hier bei uns den Beitrag von HOLGER DOUGLAS:
„Der Autor ist der Wissenschafts- und Technikjournalist Holger Douglas, der schon seit langem Dokumentationen mit Schwerpunkt »Wissenschaft und Technik«. produziert und früher für die öffentlich-rechtlichen Anstalten arbeitete, als die noch Etats und einen Sinn dafür hatten. Heute arbeitet Douglas für Sender auf dem weltweiten Markt, darunter das erste wöchentliche Wissenschaftsmagazin »An Kathab«
VIELE ANDERE SETZEN AUF KERNKRAFT
G7-Energieminister vereinbaren Ausstieg aus Kohle bis 2035
Kohleausstieg bis 2035: Darauf haben sich die Minister für Umwelt, Energie und Klima der G7-Staaten geeinigt. Die Kraftwerke sollen auf Pellets umgerüstet werden – ein merkwürdiges Vorgehen, billige Kohle gegen teure Pellets einzutauschen, für die viele Wälder abgeholzt werden müssen.
Klar, dass auch das grüne Bundeswirtschaftsministerium und grüne Umweltministerium im Kohle-Ausstiegs-Chor singen. Man habe sich für ein »klares« Enddatum eingesetzt, so ein Sprecher des Hauses Habeck. Keine Frage war mehr, ob überhaupt, sondern nur, wer schneller im Überbietungswettbewerb »aussteigt«. Deutschland will derzeit 2038 aus der gesicherten Stromerzeugung aussteigen, Nordrhein-Westfalen bereits 2030.
Von einer »historischen Übereinkunft« spricht der britische Energiestaatssekretär Bowie, »die wir beim COP 28 in Dubai im vorigen Jahr nicht erreichen konnten«. In Turin wird dies als Kompromiss zwischen den »Kohle«-Ländern und denjenigen, die kaum mehr Kohle nutzen, bezeichnet. Zum Beispiel Frankreich, wo nur noch zwei Kohlekraftwerke kalt herumstehen. Als es im vergangenen Winter doch zu kalt wurde, schalteten sie ein Kohlekraftwerk wieder ein. Komplett auszusteigen wagt die französische Energiepolitik denn doch nicht.
Nun sollen die mächtigen Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1,4 GW auf Pellets umgerüstet werden; ein merkwürdiges Vergnügen, billige Kohle gegen teure Pellets einzutauschen, für die irrsinnige Mengen an Wäldern abgeholzt werden müssen. Auf 4,8 Millionen Tonnen Pellets wird der Bedarf für ein Jahr geschätzt. Die sollen überwiegend aus den USA herübergeschippert werden und Frankreich zum größten Pelletverbraucher Westeuropas machen. Interessanter Beitrag zur »Klimaneutralität«.
Dabei hatte Kohle einst Holz als Brennmaterial abgelöst, als nahezu sämtliche Wälder in Mitteleuropa abgeholzt waren. Dann begann nämlich einst der Siegeszug der Kohle. Die hat den Vorteil, preiswert und überall verfügbar zu sein. »Kohle ist der günstigste und sicherste Energieträger. Lagerstätten gibt es weltweit, die den Energiebedarf der Menschen noch für Jahrhunderte decken können«, stellt Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel, Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz, fest. »Transport und Lagerung brauchen keine Pumpen, Rohrleitungen oder spezielle Behälter. Das haben die meisten Länder der Welt verstanden – außer Deutschland.«
Dort hätten Leute wie Rainer Baake, damals als grüner Staatssekretär von Trittin, maßgeblich an der Verteufelung der Kohlekraftwerke mitgewirkt und dazu beigetragen, dass mittlerweile Deutschland fast gänzlich auf Energieimporte angewiesen ist und jederzeit von den Lieferanten erpresst werden kann.
Gut, dass die Gruppe der sieben nur ein informelles Forum sieben großer Industriestaaten ist. Wenn es kalt und dunkel wird, sehen die Entscheidungen wieder ganz anders aus.
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